Monat: Februar 2016

Krankenhaus mal anders.

Lieber Evan, ich wünsche Dir Ärzte und Therapeuten, die mit Dir um die Wette laufen und Dich ganz nebenbei therapieren und behandeln. Wie schön, wenn dieser Wunsch auch der Realität standhält. Zumindest, wenn es nach Dr. med Wurst und Dr. Schinken geht. Evans Lieblingsärzte, samt roten Nasen. Wenn alle Strike reißen, verwandelt sich Evan in seinen coolen Comic -Helden „Bam Bam“ und wird dank Sonnenbrille unsichtbar – zumindest denkt er das und denken versetzt Berge. Manchmal auch Ärzte. Und Mama? Der geht es gut. Dank ihrer bestellten Sushikrankenhausinsel.  

Musik für Mensch und Tier.

Spontane Konzerte sind die Besten! Das hat sich auch Evan auf seiner kleinen Welttournee gedacht und ganz kurzfristig ein Akustik Konzert gegeben. Im Pferdestall. Am Anfang waren die Zuschauer noch skeptisch aber nach einer kurzen Eingewöhnungszeit hat der Beat auch sie erwischt. Es ging sogar so weit, dass sie Evan die gelbe Gitarre abnehmen wollten. Aber nicht mit Evan. Der ist jetzt schon wieder unterwegs. Zu seinem neuen Gig. Im Hühnerstall. In diesem Sinne: Seid wild und frech und wunderbar.   Evan & Marcella  

Die Mütterpolizei.

Meistens kennt man sie aus witzigen Szenen eines Videos oder liest über sie in einer Frauenzeitschrift: Die Begegnungen verschiedener Mütter auf dem Spielplatz. Die Sonne strahlt und die Müttergangs treffen ein. Sie kommen aus verschiedenen Richtungen und mit verschiedenen Ansichten. Verfolgen aber alle ein Ziel: Den Spielplatz, am Nachmittag. Die Mütter, die arbeiten, kommen dementsprechend später und outen sich damit sofort: die Working Mums. Die sind gleich unten durch. Falls sie doch länger arbeiten müssen, werden sie vortrefflich von ihren eigenen Müttern oder ihren Schwiegermüttern vertreten. Dadurch outen sie sich allerdings nicht weniger. Oder sie gehören zu der Mütterkategorie, die sich unverschämterweise Mal etwas Zeit für sich nehmen, die Ego Mums. Diese Mütter nehmen durch ihr egoistisches Verhalten in Kauf, die so wichtigen Augenblicke ihres Nachwuchses auf dem Spielplatz zu verpassen. Wie war das? Die ersten 3 Jahre des Kindes sind die Wichtigsten, da darf man keinen Augenblick verpassen! Keinen! Auch nicht das tausendste Schaukeln des Kindes oder die waghalsige Reise über das Klettergerüst bis zur Rutsche, die das Kind mittlerweile aus dem Effeff beherrscht …

Rabenmutter.

Rabenmutter. Als ich diesen Blog angefangen habe, habe ich mir eine Bedingung gestellt. Bleib ehrlich und authentisch. Berichte auch über die Seiten, die das Muttersein mit sich führt, die unbequem sind. Die vielleicht nicht alle Menschen nachvollziehen können. Aber bleib ehrlich. Bleib bei Dir. Dieser Artikel ist eine Mutprobe. Meine eigene. Über Gefühle und Empfindungen zu sprechen, die ich eigentlich wegschließen möchte. Dieser Artikel soll weder bewerten noch verurteilen, es sind ganz alleine meine Empfindungen. Darf Muttersein dazu benutzt werden, um seine eigenen Träume zu erfüllen? Auf diese Frage bin ich diese Woche gestoßen und ich musste lange darüber nachdenken. Natürlich würde ich, wenn ich offen auf der Straße von einem Fernsehteam mit einer riesigen Kamera in der Hand, gefragt werde: Und gnädige Frau, wie sehen Sie das? Darf Muttersein benutzt werden, um ihre Träume zu erfüllen?“ ganz vehement und völlig sicher antworten: Natürlich nicht. Was für eine unverschämte Frage! Erst kommt mein Kind und dann komme ich. Auf dem Nachhauseweg allerdings würden mir schon die ersten Zweifel kommen. Spätestens zu Hause, müsste ich ehrlich zugeben: …

In einem anderen Leben.

Habt ihr Lust mit ins Eiskaffee zu kommen? Ja, sehr gerne. Das wünsche ich mir. Nein, leider können wir nicht. Das sage ich. Vielleicht in einem anderen Leben. Das denke ich. Wenn uns Freunde/Bekannte mit gesunden Kindern fragen, ob wir sie begleiten möchten, ins Kino, zu Veranstaltungen, zum Fasching, zum Campingausflug, ins Kaffee oder einfach mal zu Ikea, dann ist meine Antwort meistens Nein. In meinem Kopf sammeln sich die Gedanken und festigen sich immer wieder zu einer Aussage: Vielleicht in einem anderen Leben. (Ich stelle mir vor, wie die Reaktionen wären, wenn diese Aussage nicht nur in meinem Kopf bleiben würde, sondern laut und ganz überzeugend ausgesprochen wird: Nein, danke der Nachfrage aber heute können wir leider nicht. Vielleicht in einem anderen Leben? Wie bitte? Äh, okay…) Ich muss an dieser Stelle betonen, dass Evan und ich wirklich tolle Freude haben. Die einiges für uns in Kauf nehmen, damit wir dabei sein können. Einsame Waldspaziergänge, die entlegenste Spielplätze, die kuriosesten Schwimmuhrzeiten, geopferte Bratpfannen und Fliegenklatschen, stundenlange Staubsaugergeräusche – das sind noch die harmlosesten Opfer. Ein Dankeschön …

Wieder zu Hause.

Wir sind wieder zu Hause angekommen. Evan ist das Seeleben zu langweilig geworden und hat sich entschieden die Reise auf dem Pferd zu beenden. Gerade eben ist er angekommen. Unser Abenteuer ist zu Ende. Der Alltag hat uns wieder. Schön wars. Auf ein Neues! Vielleicht mit/in einer überdimensionalen Gitarre einmal den Pazifik überquren. Gute Nacht!

Abenteuer.

Ein kurzes Update: Starke Brise. Hoher Seegang. Viele Abenteuer. Evan hat einen tückischen Pfad gemeistert und hat es über den hängenden  Abgrund geschafft – ein wenig hat Mama nachhelfen müssen… Während Evan sich wieder den Seeungeheuern gewidmet hat, habe ich noch schnell den höchsten Berg der Insel bestiegen. Durch ein Kind wird aus dem Alltag ein Abenteuer, aus Sand ein Burg, aus Farben ein Gemälde, aus einer Pfütze ein Ozean, aus Plänen Überraschungen und aus Gewohnheiten Leben. (Marion Schmickler) Piratengrüße, Marcella & Evan

Eine niedliche Behinderung, bitte.

Man lernt immer dazu. Gerade an Orten, an denen man am wenigsten damit rechnet. So erging es mir zumindest letzte Woche. Im Supermarkt. Beim Einkaufen. Oh, das ist aber eine niedliche Behinderung. Wie bitte? Was? Eine niedliche Behinderung? Niedliche Behinderung. Diese Äußerung habe ich während einer Unterhaltung zweier Damen im Supermarkt aufgeschnappt. Nein, es ging nicht um Evan sondern um ein kleines Mädchen mit eben dieser niedlichen Behinderung. Ein Phänomen. Ich beobachte es schon seit längerem. Es scheint eine Klassengesellschaft der Behinderung zu geben. Die Behinderung oder besser gesagt die Behinderten scheinen in verschiedene Gruppen aufgeteilt zu sein. Die Gruppen, die ich bis jetzt entdeckt habe, sind: Die niedlichen Behinderten, die zutiefst mitleiderregenden Behinderten und die schrecklichen Behinderten zu der auch die Untergruppe „die sehen ja komplett gesund aus und sind nur falsch erzogen“ Behinderten gehören. Zu letzterer Untergruppe scheinen wir hinzugefügt wurden zu sein. Leider wurden wir – wie so oft- vorher nicht gefragt, ob wir dazugehören wollen. Einfach abgestempelt. Zumindest gehören wir endlich mal dazu. Sind einer Gruppe angehörig. Vielleicht sollte ich mich, anstatt …